Kaum ein Klein-Gewerbler welcher nicht von Corona betroffen war. Einige – zum Beispiel Hof-Betriebe oder Detailhändler in Grenznähe – erfuhren sogar einen Höhenflug. Die Allermeisten aber traf es ziemlich hart und brüsk: So auch Beat Frey, 63, Mitglied von bussola ok und Sponsor des Aargauer Orientierungslaufverbandes (AOLV). «Fresche», wie ihn fast alle nennen, litt ebenfalls unter der Corona-Krise. Er, der ja vor allem die OL-Klubs und -Wettkampforganisatoren mit druckfrischen Spezialkarten beliefert, war, als eigentlich die Frühjahrssaison wieder starten sollte, plötzlich arbeitslos. Kein Orientierungslauf, für welchen er Karten produzieren konnte und keine Trainingslager wurden organsiert. Alles abgesagt. Natürlich wollte auch niemand ein Fest oder sonst einen Anlass organisieren, für welche es Druckerzeugnisse gebraucht hätte. Kam hinzu, dass «Fresche» erst im letzten Herbst eine neue, topmoderne Druckmaschine angeschafft hat, welche ein ziemliches Loch in seine Kasse gerissen hat.
Nationalheld Frey
Im Wissen, dass Beat Frey’s Gewerbe einzigartig und für den Orientierungslauf-Sport in der Schweiz unverzichtbar ist, lancierten Freunde aus der Aargauer OL-Szene ein Crowdfounding, welches auch schweizweit in den OL-Kanälen bekannt gemacht wurde. So verwundert denn auch ein Anruf, welchen Beat Frey aus der «Uesserschwyz» erreichte, nicht, mittels welchem der Anrufer es kurz und bündig auf den Punkt brachte: «Fresche – Du bist nicht nur Lokal-, nein Du bist sogar Nationalheld mit Deinem Kartenservice».
Abschlussfest in «Fresches Garten»
In kurzer Zeit war das notwendige Kapital beisammen, welches den Fortbestand von Beat Freys (Orientierungslaufkarten-)Druckerei sicherte. Der Birrfelder Gwerbler, dessen Druckerei sich in dem Haus befindet, wo sein Grossvater Adolf als Gemeindeschreiber von Birr wirkte, lud kürzlich die am Crowdfunding beteiligten jungen Orientierungsläufer des OLK Argus sowie einige weitere Helfer aus der OL-Szene zu einem kleinen Abschluss-Grillfest ein. In seiner Laudatio dankte Beat Frey nochmals allen Helfern sehr herzlich und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch der OL-Betrieb bald wieder – im wahrsten Sinn des Wortes – in normalen Bahnen verlaufen kann. Als Dank zauberte Frey mit Hilfe seiner Partnerin ein wunderbares Buffet in seinem Garten und zeigte seine Qualitäten auch als Grillmeister. Er liess es sich zudem nicht nehmen, seinen Helfern auch noch eine Frey-Schoggi (!) mit auf den Nachhauseweg mitzugeben.